Erfreuliche Nachrichten gab es gleich zu Jahresbeginn für unseren Trainer Dirk Lang. Nachdem sich der Vorstand des SV Niederbexbach kurz beraten hatte und einstimmig für eine Verlängerung des Kontrakts bis zum Ende der nächsten Saison stimmte, wurde Dirk direkt darüber informiert und zeigte sich sehr erfreut. Es sei eine Bestätigung seiner Arbeit und gibt ihm die Chance, seine Vision beim SVN weiter voran zu treiben, sagte er kurz darauf. Wir freuen uns, weiterhin auf die Dienste von einem so erfahrenen Trainer bauen zu können. Dirk, alles Gute weiterhin bei unserem Verein!
Das Jahr 2020 war Fluch und Segen zugleich. Positiv sicherlich, dass wir den Stadtmeistertitel in der Halle holen konnten und einen gefestigten Mittelfeldplatz in der Saison 19/20 erreichten. Negativ natürlich die Einschränkungen und die Aussetzungen des Spielbetriebes auf Grund von Corona. Wir haben mit unserem Trainer Dirk Lang einmal zurück auf das Jahr 2020 geschaut und blicken auch in die Zukunft – hoffentlich mit einem besseren 2021 und deutlich mehr Fußball „Auf der Platte“.
2020 war geprägt von der Corona-Pandemie. Der Spielbetrieb wurde mehrmals unterbrochen. Kannst du uns trotzdem einen kurzen Rückblick zu 2020 geben?
Das Jahr 2020 fing für uns ja recht vielversprechend an. Wir konnten die dritte Stadtmeisterschaft in Folge holen und verteidigten unseren Titel in der Halle erfolgreich. Insgesamt lief die Vorbereitung recht schleppend im Winter. Das erste Spiel in Mengen ging dann auch 0:5 verloren. Wobei wir dort eigentlich über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft waren. Aber ab und zu muss man halt den Ball mal ins Tor schießen. Das zweite Spiel fiel witterungsbedingt aus und dann kam der Lock down. Voller Freude starteten wir in die neue Saison. Bisher bin ich mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Momentan stehen wir auf einem guten 5. Platz. Und den haben wir uns auch redlich verdient. Die Mannschaft zeigte insgesamt recht gute Spiele und bei den Niederlagen gegen Bliesmengen und Kleinottweiler wurden wir weit unter Wert geschlagen. Leider kam dann der Lock down.
Aufbauend darauf: Wie sollte man die laufende Runde beenden? Die ersten beiden Modelle des SFV wurden ja schon gestrichen, da der Lock down verlängert wurde.
Ich hoffe ja immer noch, dass es im März mit der Vorbereitung wieder losgeht und wir Modell vier oder fünf des SFV weiter spielen können. Aber ich befürchte, dass uns das Virus und auch die Politik einen Strich durch die Rechnung machen. Ich gehe stark davon aus, dass der Lock down oder Lock down light bis Ende März anhalten wird. Der SFV hat eine schwierige Aufgabe. Bin selbst gespannt, was es für Lösungsansätze geben wird. Fakt ist, der Spielbetrieb, ob über Freundschaftsspiele oder Turnierspiele, muss schnell kommen, damit wieder Geld in die Kassen kommt. Vielleicht kann man eine größere Stadtmeisterschaft in Bexbach mit Hin- und Rückspiel machen, um die Wochen zu überbrücken sowie ein größeres Preisgeld über Sponsoren zur Verfügung zu stellen. Sonntags volles Spiel. Bei Hin- und Rückspiel könnte man bis Juli spielen. Nur so eine Idee.
Der SVN hat deinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Was bedeutet dir das?
Für mich ist das immer eine Bestätigung unserer Arbeit. Auch wenn nicht alles immer rund läuft und es unterschiedliche Meinungen gibt – glaube ich, dass man schon einiges erkennt, was wir so erarbeiten und machen. Natürlich stehen Sonntag für Sonntag hunderte von Fachleuten am Platz und sind mit dies und dem nicht einverstanden. Es ist halt die Kunst, das im Training erlernte auf den Platz zu bringen. Hängt natürlich auch von der Trainingsbeteiligung der Mannschaft ab. Und das macht es dann auch schwierig. Die Mühlen mahlen dann etwas langsamer. Aber insgesamt haben wir in Niederbexbach eine überragende Zusammenarbeit. Wir sind nicht immer auf Schmusekurs, aber in der Sache äußerst effektiv. So muss es sein. Nur Schulterklopfen bringt nichts. Ich sage immer: Wir Trainer sind in einem Tunnel und verlieren uns manchmal darin. Dann ist es gut, wenn auch Kritik kommt.
Gebe uns einen kurzen Ausblick auf 2021. Was sind deine Ziele mit dem SVN?
Niederbexbach ist für mich eine Vision. Da geht es nicht unbedingt um das nächste Spieljahr. Ich sehe meine Aufgabe darin, das nächste Jahrzehnt anzuschieben. Das heißt, den Spielbetrieb und den Spielort SV Niederbexbach zu sichern. Wir müssen hier eine neue Mannschaft aufbauen in den nächsten fünf Jahren. Unser Team ist in einem reifen Alter. Das haben wir jetzt auch schon angeschoben und das gilt es fortzusetzen. Und wenn es geht ohne Substanzverlust. Das ist schwer, weil exzellente Fußballer ersetzt werden müssen. Da wir keine Jugend mehr haben, ist es umso schwerer, junge, talentierte Spieler zu finden, die auch den Charakter haben, nur ihrem Hobby nachzugehen – ohne finanziellen Ausgleich. Es wird spannend werden, was im Raum Bexbach mit der Fußballszene passiert. Genau das ist mein Ansporn – daran teil zuhaben, zu entwickeln, zu gestalten – damit unser Amateurfußball weiterhin in Bexbach stattfinden kann.
Noch ganz allgemein: Im Sommer steht die EM an. Denkst du, dass die deutsche Mannschaft gut abschneidet und ist Joachim Löw noch der richtige Bundestrainer?
Jetzt drückt Ihr mich an die Wand. Es ist glaube ich bekannt, dass ich der letzte große Bewunderer von Jogi Löw bin. Dieser Mann hat die Nationalelf revolutioniert. Schade, dass man das immer sehr schnell vergisst. Gerade wir Trainer sollten solidarisch sein. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Keiner möchte so behandelt werden. Letztendlich sind wir Trainer immer abhängig von unseren Spielern. Das sollte man immer vor Augen haben. Ist dort die Bereitschaft oder Können nicht vorhanden, wird man als Trainer scheitern. Thema Motivation: Da bekomme ich Hasenzähne. Wenn ein Spieler keine Motivation mitbringt, soll er einfach zuhause bleiben. Der Trainer ist nicht für die Motivation zuständig. Man muss die Mannschaft motivieren – ich breche zusammen. Wenn sonntags ein Spieler nicht brennt, oben in Niederbexbach den Rasen zu betreten, dann hat sein Sport verfehlt. Da muss ich doch nicht „Stehaufmännchen“ machen in der Kabine. Jetzt zum Thema. Ich bin überzeugt, dass unsere Nationalelf weit kommen wird. Löw ist nicht ganz blind. Er wird die Vorbereitungszeit vernünftig nutzen und wie so oft, eine überragende Trainingssteuerung machen. Wir kommen ins Finale.
Die Fragen stellte Pressewart Florian Hüther